Gegenstand der Arbeit ist die Erforschung der kommunikativen Konstitution von Emotionalität in Gesprächen des Deutschen und Türkischen. Motivation der Forschungsfragen bildet die kritische Reflexion stereotyper Annahmen zu kulturellen Differenzen in der (gestischen) Kommunikation, wie sie bspw. in interkulturellen Ratgebern zu finden sind.

Solchen landläufigen Annahmen zufolge gebe es einen kulturell abhängigen unterschiedlich hohen Grad an ausgedrückter Emotionalität, der sich wiederum anhand divergentem nonverbalen Kommunikationsverhalten, wie z.B. einem erhöhten Gebrauch von Gesten, zeige.

Vor diesem Problemhintergrund widmet sich die Arbeit dem Ziel, die intersubjektive Herstellung von Emotionalität in der multimodalen face-to-face-Interaktion empirisch mit Hilfe eines interdisziplinären Forschungsdesigns zu untersuchen. Hierbei stellt die Gattungsfamilie der Alltagserzählungen im Türkischen und Deutschen den konkreten Untersuchungsgegenstand dar.

Datengrundlage der Arbeit bilden audiovisuell aufgezeichnete Interaktionen aus privaten Gesprächssituationen, die während Feldforschungsphasen in der Türkei und in Deutschland gesammelt wurden. Den folgenden Fragestellungen wird in der Arbeit vornehmlich nachgegangen:

Über die Autorin

Dr. Ilham Huynh: Studium der Allgemeinen Sprachwissenschaft, Psychologie und Germanistik an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Promotion in der Germanistischen Sprachwissenschaft am DFG-Graduiertenkolleg ‚Locating Media’ der Universität Siegen.