Clarissa Weiß
Blick und Turn-Taking
in Face-to-Face-Interaktionen
Multimodale Interaktionsanalysen
triadischer Gesprächssituationen mit Hilfe von Eye-Tracking
Die Arbeit wurde vom Verein für Gesprächsforschung mit dem Dissertationsförderpreis 2018 ausgezeichnet.
Die Studie betrachtet das traditionelle Turn-Taking-System nach Sacks, Jefferson und Schegloff (1974) neu und erweitert es unter Einbezug körperlich-visueller Ausdrucksressourcen. Dabei konzentriert sie sich vor allem auf das Blickverhalten der SprecherInnen. Grundlage der Analyse sind dabei empirische Eye-Tracking-Aufnahmen von triadischen Gesprächen.
Im Mittelpunkt steht die Frage, wie (sehr) der Blick als Ausdrucksressource zum Sprecherwechsel beiträgt. Das Projekt beschäftigt sich mit triadischen Gesprächen und konzentriert sich auf zwei Phänomene, die in Verbindung mit Sprecherwechselproblemen in dieser Konstellation auftreten. Das Blickverhalten der GesprächsteilnehmerInnen wird dabei hinsichtlich seiner Relevanz zur Auflösung dieser problematischen Turn-Taking-Prozesse empirisch analysiert und ausgewertet.
Die Analysen zeigen, wie TeilnehmerInnen (non-verbal) ihre jeweilige Partizipationsrolle verhandeln und dass der Einbezug des visuellen Verhaltens zentral ist, um Sprecherwechselvorgänge im Dreiergespräch vollständig zu verstehen.
Dr. Clarissa Weiß hat an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg Anglistik und Germanistik auf Lehramt an Gymnasien studiert. Danach hat sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Prof. Peter Auer in Freiburg gearbeitet und im Fach Germanistische Linguistik promoviert.
282 Seiten PDF
Oktober 2020
ISBN 978-3-936656-79-4
URN: urn:nbn:de:101:1-
2020101318345566534548