Marie Klatt
Multimodaler Spracherwerb:
Die Entwicklung der kooperativen Nichtzustimmung
bei deutschen und französischen Kindern
Eintrag in der Deutschen Nationalbibliothek (DNB)
Persistent Identifier URN: urn:nbn:de:101:1-2409161103208.836224902252
Nicht zustimmen ist ein wichtiger Bestandteil unserer alltäglichen Kommunikation. Diese Studie untersucht, wie deutsch- und französischsprachige Kinder im Alter von ein bis fünf Jahren in Spiel- und Instruktionssituationen mit einem Elternteil ihre Fähigkeit zur Nichtzustimmung entwickeln und ausdrücken. Der Fokus liegt dabei auf den verwendeten verbalen, körperlichen und prosodischen Ressourcen sowie auf den Bedingungen, unter denen verschiedene Formen der Nichtzustimmung kooperativ ausgestaltet werden.
Die untersuchten Aspekte des multimodalen Spracherwerbs stehen im Mittelpunkt der verwendeten Methode der entwicklungsorientierten Konversationsanalyse. Auf der Basis von zwei Langzeitvideokorpora mit insgesamt 40 Stunden Aufnahmen von Eltern-Kind-Dyaden werden 343 Fälle von Nichtzustimmung analysiert. Längs- und Querschnittsanalysen werden durch quantitative Analysen ergänzt, die verallgemeinerbare Aussagen und neue Hypothesen ermöglichen.
Die Ergebnisse zeigen,
Die Arbeit trägt zur wachsenden Anzahl an Arbeiten aus der entwicklungsorientierten Konversationsanalyse bei und bietet praktische Einsichten für den Umgang mit kindlicher Kommunikation.
Dr. Marie Klatt studierte FrankoMedia (B.A.) und Romanistik (M.A.) an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Teile ihres Studiums absolvierte sie an der Universidad de Oviedo in Spanien, an der Université de Montréal in Quebec (Canada) und an der Università per Stranieri di Siena in Italien. Ihre Masterarbeit wurde mit dem Hans-und-Susanne-Schneider-Preis ausgezeichnet.
Anschließend war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Freiburg bei Prof. Dr. Stefan Pfänder, an dessen Lehrstuhl sie auch promovierte. Für ihre Promotion erhielt sie ein Stipendium des Evangelischen Studienwerks Villigst e.V.. Ihre Dissertation wurde mit dem Irmgard Ulderup-Preis ausgezeichnet.
Seit 2024 arbeitet sie als Postdoc im Projekt "Emergentes Erinnern II", in dem es um multimodale Analysen von Interviews mit Holocaust-Überlebenden geht.