Seiten 222
Erscheinungstermin 8/2002
ISBN 3-936656-04-5
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Über das Buch

Die Qualität ärztlicher Behandlung misst sich zunehmend auch an der Qualität ärztlicher Gesprächsführung. Mit Patienten und Patientinnen in angemessener Art und Weise zu kommunizieren – im  Erstgespräch, bei der Mitteilung von Diagnosen, in der Beratung – ist längst nicht mehr nur eine ethische Frage sondern auch eine Dienstleistung, die von modernen medizinischen Experten und Expertinnen verlangt wird.

Die vorliegende Studie zur Arzt-Patienten-Kommunikation untersucht zum einen die aktuelle Qualität ärztlicher Gesprächführung und zum anderen die Möglichkeiten der Opti­mierung über Kommunikationstrainings. Die linguistische Analyse authentischer Arzt-Patienten-Gespräche im Krankenhaus zeigt, wie die ärztliche Gesprächspraxis im Rahmen der schulmedizinischen Ausbildung erworben wird und welche Funktionen sie in der Institution Gesundheitswesen erfüllt. Daran anschließendend erfolgt die Analyse eines psychosozial ausgerichteten Kommunikations­trai­nings für MedizinstudentInnen, die vielfältige kommunikative Problemstellen deutlich macht. Diese resultieren aus der Trainingskonzeption selbst, aus der schon internalisierten herkömmlichen medizinischen Gesprächspraxis und dem ärztlichem Rollenverständnis.

Es zeigt sich, dass der Erwerb einzelner Gesprächsführungsregeln oder Gesprächs­techniken noch lange kein Garant für eine tatsächliche Veränderung der sprachlichen Praxis ist. Gelungene und misslungene sprachliche Techniken und Strategien werden anhand von Beispielen detailliert dargestellt. Aufbauend auf den Ergebnisse werden diskursanalytisch fundierte Trainingsmodelle für Studium und Weiterbildung für Ärzte und Ärztinnen skizziert.

Über die Autorin

Johanna Lalouschek, Dr.phil, M.A., Jg. 1958
selbständige Gesprächsforscherin und –beraterin
, wissenschaftliche Assistentin am Institut für Sprachwissenschaft der Universität Wien (dzt. beurlaubt)
Arbeitsschwerpunkte in der Gesprächsanalyse: Erforschung medizinischer Kommunikation, Gesundheitskommunikation und Kommunikation im Fernsehen und Umsetzung der Ergebnisse in die Praxis, z.B. Gesprächscoaching für Ärzte und Ärztinnen

Publikationen aus der aktuellen Forschung: Menz, F., Lalouschek, J., Stöllberger, C. & Vodopiutz, J. 2002. Geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Beschreibung von akutem Brustschmerz. Eine linguistisch-kardiologische Untersuchung. In: Linguistische Berichte 191  August 2002, Kurzfassung der Studie
Lalouschek, J. 2002. Nimmermüde – immer müde? Zur kulturellen Symbolik und medialen Präsentation des Chronischen Erschöpfungssyndroms. In: Brünner, G. & Gülich, E. (Hrsg.) Krankheit verstehen. Interdisziplinäre Beiträge zur Sprache in Krankheitsdarstellungen. Aisthesis Verlag: Bielefeld. Seite 209-234

Homepage: http://www.lalouschek.de
Email: johanna@lalouschek.de
   

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© Verlag für Gesprächsforschung, Dr.Martin Hartung, 1.7.2002

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