In der Medizinerausbildung werden Schauspieler/innen zur Simulation der Patientenrolle in der Lehre und in Prüfungen flächendeckend eingesetzt, u.a. mit Verweis auf deren Standardisierbarkeit und umfassende Einsatzmöglichkeiten.

Diese Arbeit behandelt nun ein für das Konzept "Simulationspatient" fundamentales Thema und geht mit den Methoden der Gesprächsanalyse der Frage nach, inwieweit die Schauspieler/innen untereinander divergieren und inwieweit sie im Verlauf ihrer Einsätze vor dem Hintergrund wachsenden inhaltlichen und institutionellen Wissens ihr kommunikatives Verhalten ändern. Dazu untersucht diese Arbeit qualitativ das Simulieren von Verstehen und Nichtverstehen von Schauspielpatientinnen in simulierten Arzt-Patient-Gesprächen, in denen das Erklären Schwerpunkt ist.

Nachgezeichnet wird die Entwicklung von Verstehens- und Nichtverstehensäußerungen von sieben Schauspielerinnen im Verlauf von Einsatzzeiträumen, die bis zu drei Semestern und bis zu 84 Gesprächen umfassen. Dabei werden aus einem Datenkorpus von insgesamt 272 Gesprächen 27 Gespräche analysiert.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Vorteile Einsatzhäufigkeit und Standardisierbarkeit von Simulationspatient/inn/en nicht selbstverständlich zu gewährleisten sind und mindestens begleitender Maßnahmen bedürfen. Wie dem in der Lehre zu entsprechen ist, dazu formuliert diese Arbeit erste Empfehlungen.

Dr. Ortrun Kliche arbeitet zu dem Themenkomplex Verständigung auf verschiedenen Ebenen und aus unterschiedlichen Blickwinkeln, nicht zuletzt auch dem der Übersetzerin. Seit 2009 ist sie Mitarbeiterin am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Universität zu Köln und als Gesprächstrainerin seit langem freischaffend in der Fort- und Weiterbildung.

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