Sina Läpple / Christoph Nikendei / Johannes C. Ehrenthal
Susanne Kabatnik / Thomas Spranz-Fogasy
Therapeutische Reaktionen auf Patientenwiderstand
in psychodiagnostischen Gesprächen
am Beispiel Lösungsorientierter Fragen
Band 8 der Reihe
"Empirische Kommunikationsforschung im Gesundheitswesen" (EKiG)
Die Studie untersucht therapeutische Strategien für den Umgang mit und das Management von Patientenwiderstand, der auf Lösungsorientierte Fragen in der Psychotherapie folgt. Patienten reagieren auf Lösungsorientierte Fragen regelmäßig dispräferiert. Die Therapeuten wiederum sollen therapeutisch relevantes Material elizitieren.
Mit Hilfe linguistisch-gesprächsanalytischer Methoden wird untersucht, wie Therapeuten im Anschluss an lösungsorientierte Anfragen mit dispräferierten Antworten umgehen. Das Widerstandsmanagement der Therapeuten umfasst dabei sowohl expansions- und reparaturinitiierende Reaktionen als auch Themenwechsel.
Untersucht werden 15 psychodiagnostische Erstgespräche nach der erweiterten Version der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik (OPD-2), einem standardisierten und manualisierten diagnostischen Inventar, das die psychodynamischen Kräfte hinter den Erkrankungen der Patienten erfassen soll.
Sina Läpple absolvierte ihren Bachelor in Englischer Philologie an der Universität Heidelberg. Anschließend vertiefte sie ihre linguistischen Kompetenzen an der Universität Mannheim im Rahmen des Masterstudiengangs Sprache und Kommunikation, mit den Forschungsschwerpunkten Institutionelle Kommunikation und Gesprächsanalyse.
Christoph Nikendei ist apl. Professor, Leitender Oberarzt und Sektionsleiter für Psychotraumatologie an der Universitätsklinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik in Heidelberg, sowie Ärztlicher Leiter der Geflüchtetenambulanz im Patrick-Henry-Village Heidelberg. Forschungsschwerpunkte sind Psychotherapieforschung, Ausbildungsforschung, Traumaforschung.
Johannes C. Ehrenthal ist Jun.-Prof., Psychologischer Psychotherapeut. Tätigkeiten in Göttingen, Heidelberg, Klagenfurt und Kassel, seit 2020 Professur für Klinische Psychologie und empirisch-quantitative Tiefenpsychologie an der Universität zu Köln. Mitglied des Koordinationsrats des Arbeitskreis OPD. Zentrale Forschungsfelder: Klinische Bindungsforschung, Diagnostik und Behandlung struktureller Störungen und komplexer Traumafolgestörungen, Kompetenzentwicklung in helfenden Berufen.
Susanne Kabatnik ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Arbeitsbereich Germanistische Sprachwissenschaft der Universität Greifswald. Seit 2020 ist sie im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Linguistische Pragmatik e.V. tätig. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Gesprächsforschung, Text-, Internet- und Kontrastive Linguistik.
Thomas Spranz-Fogasy ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung "Pragmatik" am Leibniz-Institut für Deutsche Sprache in Mannheim und apl. Professor für Germanistische Linguistik an der Universität Mannheim. Seine Forschungsschwerpunkte bilden die linguistische Gesprächsanalyse sowie die Interaktion in Psychotherapie, Medizin und Coaching.